Niemand erreicht selbst etwas
Die Elite redet immer so, als ob sie es selber geschafft hätte. Leistung ist ihr Zauberwort. Minderleister werden all die genannt, die es nicht so weit gebracht haben. Dass der Backwarenverkäufer am Bahnhof, der sechs Tage die Woche von 5 Uhr bis 14 Uhr im Akkord für einen Hungerlohn schuftet, viel mehr leistet als jeder Manager (die würden nämlich nach einer Woche kotzend um Gnade winseln) verstehen sie nicht.
Die Elite oder anders: Alle, die außerordentlich viel erreicht haben, alle Vorstände, alle Superstars der klassischen Musik usw. haben natürlich zweifelsohne Außerdentliches geleistet ... aber: Sie hätten einen Scheiß erreicht, hätten ihre Eltern nicht ihre Ausbildung finanziert und sie schon in jüngsten Jahren gefördert. Das Wunderkind oder den Konzernlenker aus sozial schwierigen Verhältnissen, das mit 18 aus dem Haus gejagt wird, um arbeiten gehen zu müssen, und dem selbst das Gymnasium verboten wurde, dieses Wunderkind möchte ich sehen.
Buchempfehlung: Julia Friedrichs: Gestatten: Elite. Das beste Sachbuch, das ich bisher gelesen habe!
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7an - 2009-01-08 23:39