G+J ohne Buchholz: Der Kapitän tritt ab
Bernd Buchholz war einer dieser Verlagsmänner, von denen man dachte, sie seien für die Ewigkeit bestimmt. Sie haben diese "Mag die Welt untergehen, ich nicht"-Attitüde. Doch es kam anders. Buchholz wurde vom neuen Bertelsmann-Chef Thomas Rabe abgesägt. Buchholz war offenbar zu charakterstark. Kein Wunder: Er wurde von Gerd Schulte-Hillen zu Gruner+Jahr geholt, den Rupert Murdoch einst als als "fucking cowboy" bezeichnete.
Die Zeit der Cowboys ist aber offenbar vorüber. Und das ist weniger Schade für die Cowboys als für unsere Zeit, denn die Demontage von Buchholz ist auch ein Indiz für die komplette Übernahme Gruner+Jahrs durch Bertelsmann. Bisher wehrte sich Angelika Jahr als Sprecherin der Familie Jahr gegen einen Verkauf. 25,1 Prozent von Gruner+Jahr gehören der Familie. Sie halten eine Sperrminorität, sollen aber einen weiteren Verfall ihrer Aktien fürchten und erwägen, sie gegen weitaus wertstabilere Bertelsmann-Aktien einzutauschen. Der Bertelsmann-Konzern (RTL Group, Random House) könnte dann mit Gruner+Jahr und damit auch mit den Zeitschriften GEO und stern machen, was er will. Die Nachfolge von Buchholz treten nun gleich drei Leute an. Rabe möchte also keine starke Persönlichkeit mit zu viel Macht aufkommen lassen.
Das Gebäude von Gruner+Jahr am Hamburger Hafen ist architektonisch an eine Schiffsform angelehnt. Vor ein paar Jahren, als der Verlag kriselte, ermahnte Buchholz seine Mitarbeiter, "auf dem Sonnendeck" die Liegestühle und Drinks beiseite zu stellen. Er war nie einer, der immer gerecht war und alle seine Journalisten gleich behandelte (zumindest von der Bezahlung her), doch er hatte Haltung und er hielt den Laden beisammen. Nun zieht wirklich ein großer Sturm vor dem Hamburger Baumwall auf. Und der Kapitän ist nicht mehr an Bord.
Die Zeit der Cowboys ist aber offenbar vorüber. Und das ist weniger Schade für die Cowboys als für unsere Zeit, denn die Demontage von Buchholz ist auch ein Indiz für die komplette Übernahme Gruner+Jahrs durch Bertelsmann. Bisher wehrte sich Angelika Jahr als Sprecherin der Familie Jahr gegen einen Verkauf. 25,1 Prozent von Gruner+Jahr gehören der Familie. Sie halten eine Sperrminorität, sollen aber einen weiteren Verfall ihrer Aktien fürchten und erwägen, sie gegen weitaus wertstabilere Bertelsmann-Aktien einzutauschen. Der Bertelsmann-Konzern (RTL Group, Random House) könnte dann mit Gruner+Jahr und damit auch mit den Zeitschriften GEO und stern machen, was er will. Die Nachfolge von Buchholz treten nun gleich drei Leute an. Rabe möchte also keine starke Persönlichkeit mit zu viel Macht aufkommen lassen.
Das Gebäude von Gruner+Jahr am Hamburger Hafen ist architektonisch an eine Schiffsform angelehnt. Vor ein paar Jahren, als der Verlag kriselte, ermahnte Buchholz seine Mitarbeiter, "auf dem Sonnendeck" die Liegestühle und Drinks beiseite zu stellen. Er war nie einer, der immer gerecht war und alle seine Journalisten gleich behandelte (zumindest von der Bezahlung her), doch er hatte Haltung und er hielt den Laden beisammen. Nun zieht wirklich ein großer Sturm vor dem Hamburger Baumwall auf. Und der Kapitän ist nicht mehr an Bord.
7an - 2012-09-07 02:10