Dürfen Journalisten Parteimitglieder sein?
Der taz-Redakteur Felix Dachsel hat sich als SPD-Parteimitglied geoutet. Journalismus und Parteimitgliedschaften, das geht nicht gut zusammen - denkt man, und irgendwie ist es auch so, aber muss es zwangsläufig zu sein? Vor zwei Jahren wollte ich selber in die SPD eintreten.
Ich saß damals in einer Schöneberger Bibliothek, wo ich immmer zum Schreiben hinging, und entdeckte zufällig das Buch: "... auf dem Dienstweg: Die Verfolgung von Beamten, Angestellten und Arbeitern der Stadt Berlin 1933 bis 1945".
Ich las die Geschichte vom damaligen Oberinspektor des Bezirksamtes Kreuzbergs, Friedrich Küter (SPD). Er benutzte nicht den Hitlergruß und fragte Leute, die mit dem Hitlergruß grüßten, ob es keinen "Guten Tag" mehr gebe. Küter verschwand im KZ. Nach der Geschichte wollte ich in die SPD eintreten. Um irgendwie meinen Beitrag für die Demokratie zu leisten. Ich war aber unsicher, wegen unabhängigem Journalismus und so, auch, wenn ich gar nicht über Politik schreibe.
Ich schrieb jedenfalls Heribert Prantl von der SZ einen Brief und fragte ihn, was er darüber denke. Er antworte, meine Begründung sei aller Ehren wert, aber grundsätzlich sei er bei sowas skeptisch, da es bei "(politischen) Journalisten" die "Besorgnis der Befangenheit" wecke, "um es juristisch zu formulieren". Ich bin dann nicht eingetreten und vermisse auch nichts. Ich kann Die Argumente von Dachsel aber völlig nachvollziehen. Zuallererst gilt sowieso: Wir brauchen mehr Journalisten mit Haltung!
Ich saß damals in einer Schöneberger Bibliothek, wo ich immmer zum Schreiben hinging, und entdeckte zufällig das Buch: "... auf dem Dienstweg: Die Verfolgung von Beamten, Angestellten und Arbeitern der Stadt Berlin 1933 bis 1945".
Ich las die Geschichte vom damaligen Oberinspektor des Bezirksamtes Kreuzbergs, Friedrich Küter (SPD). Er benutzte nicht den Hitlergruß und fragte Leute, die mit dem Hitlergruß grüßten, ob es keinen "Guten Tag" mehr gebe. Küter verschwand im KZ. Nach der Geschichte wollte ich in die SPD eintreten. Um irgendwie meinen Beitrag für die Demokratie zu leisten. Ich war aber unsicher, wegen unabhängigem Journalismus und so, auch, wenn ich gar nicht über Politik schreibe.
Ich schrieb jedenfalls Heribert Prantl von der SZ einen Brief und fragte ihn, was er darüber denke. Er antworte, meine Begründung sei aller Ehren wert, aber grundsätzlich sei er bei sowas skeptisch, da es bei "(politischen) Journalisten" die "Besorgnis der Befangenheit" wecke, "um es juristisch zu formulieren". Ich bin dann nicht eingetreten und vermisse auch nichts. Ich kann Die Argumente von Dachsel aber völlig nachvollziehen. Zuallererst gilt sowieso: Wir brauchen mehr Journalisten mit Haltung!
7an - 2013-01-14 15:18
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