Nicht so hoch greifen. Es wäre schon gut, wenn jeder einzelne mehr Zeit in Gedanken verbringt. Was aber vermutlich auf gewisse Weise noch höher gegriffen ist.
bela_beier - 2006-12-10 09:29
Aber wie unterscheiden wir Gedanken von dumen Ideen?
Schwindet nicht auch bei längerem Denken die Gefahr von dummen Ideen? Wohl kaum pauschal. Dumme Ideen entstehen aber vielleicht verstärkt, wenn Menschen ums Denken nicht herum kommen, also so wenig wie möglich denken und nur dann grübeln, wenn sie eine dumme Idee haben. Ich würde behaupten: Wer ohne Not denkt und wer die Gedanken ihrer selbst wegen mag, verringert die Gefahr dummer Ideen und undifferenzierter Ansichten. Im Übrigen hilft es die Debattenkultur zu stärken und das Stammtischgerede unten zu halten.
Eine erste Hilfestellung wäre es übrigens, einfach mal die ZEIT zu lesen. Natürlich ist das auch nicht das Blatt der Offenbarung, aber oft genug enthält es ein, zwei schlaue Gedanken.
Es spricht dann auch nicht für sich, wenn man - aber das sei nur am Rande erzählt - fünf verschiedene Märkte und Tankstellen anfahren muss, um eine Ausgabe der ZEIT zu kaufen. Vor allem, wenn keiner der vermutlichen Tankwart-Studenten die ZEIT weder kennt, noch weiß, dass es die pro Exemplar meistverkaufte Zeitung des Landes ist. Ich sollte wieder Tankwart als Drittjob machen, um wie früher Zeitungen mit Anspruch über den BILD-Stapel an der Kasse zu legen oder, um, wenn die BILD am Sonntag aus ist, den Kunden zumindest die Süddeutsche anzudrehen. Oder um es mit den Worten von ZEIT online Chef Gero von Randow zu sagen: Manchmal muss man die Leute auch erziehen.
Das erinnert mich nebenbei an den Werbespot der taz, den BILD verbieten ließ.
Wo sind die Dichter und Denker ?
Eine aussterbende Spezies