header_neu

Untugenden

Die beiden größten gesellschaftlichen Schanden unserer Zeit sind das Rauchen und das Fernsehen. Beide Vergiften. Die eine den Körper und die andere den Geist.
Malte - 2006-12-29 15:19

Als Humanist könnte man aber auch der Meinung sein, dass TV eine grossartige Möglichkeit zur Aufklärung des Menschengeistes bietet.

Und die Raucher - finanzieren immerhin mit ihren Abgaben einen grossen Teil der Altersvorsorge ;-)
7an - 2006-12-29 15:38

Menschen, die in geschlossenen Räumen neben mir rauchen, sorgen sicher nicht für mein Alter vor. Aber vielleicht für ihr eigenes Alter, wenn sie den anderen Menschen Gesundheit rauben.

Und das Fernsehen könnte einiges bieten, klar. Leider gehört bestimmt 80 Prozent des Programmes wegen Redundanz eingestampft. Kurzum: Es schädigt mehr als es nützt.
paraflyer - 2006-12-29 15:59

Zum größten Teil kann ich Dir da nur zustimmen - welche gesellschaftliche Grundlage es z.B. für diese bekloppten Gerichtssendungen und Talkshows im privaten Nachmittagsprogramm gibt entzieht sich meines klaren Menschenverstands.

Oft scheinen dort nur die wenigen Perlen heraus, die im Ansatz auch das Vorhandensein der Öffentlich-Rechtlichen rechtfertigen. Reportagen und Berichte, die ohne Sensationsgier und fadenscheinigen Analysen daherkommen und einfach nur informativ (be)lehren.

Wie eine Fernsehlandschaft in Deutschland wohl aussehen würde, wenn alles privat wäre? Besser? Schlechter? Wer weiß!?
7an - 2006-12-29 16:05

Klar ist, dass sich viel mehr rechnen lassen müsste. Und der Rechnung nach ist gut, was viele konsumfreudige Zuschauer mit viel Geld sehen.
paraflyer - 2006-12-29 16:12

Solange das Thema GEZ und Öffis nicht vom Tisch ist werden wir es wohl nie erfahren. Aber es ist soviel im Wandel in der vergangenen Zeit - mal schauen, wie sich die Medienlandschaft in den kommenden Jahren ändern wird.
7an - 2006-12-29 17:26

das internet wird immer mehr an gewicht gewinnen, es wird noch individueller und multimedialer werden und gleichgesinnte werden sich noch leichter finden können.

das düdel-radio wird zunehmend verdrängt werden, der empfang zunehmend online mit individuellem programm erfolgen. entweder mit werbung oder werbefrei gegen geld.

die gedruckten zeitungen bleiben in annähernder auflage bestehen und werden sich dem online-journalismus ergänzen: weniger aktuelle news, mehr hintergrund.

das fernsehen als passives zurücklehn-medium kann nur bestehen bleiben, wird sich aber sicherlich mehr und mehr mit dem internet verbinden. doch nicht zum aktiven surfen - dazu ist eine couch nicht geeignet -, sondern um filme online streamen zu können, anstatt sonntag nacht vor verschlossenen videotheken zu stehen.

und die werbeindustrie wüde es brennend interessieren in echtzeit zu erfahren, welche sendungen wie lange von welchem haushalt gesehen werden. momentan gibt es ja nur 5.640 test-haushalte mit denen die bundesweite quote ermittelt wird. sie ist aber erst am nächsten tag bekannt. würden nun die programmmacher sofort sehen, wie viele haushalte wirklich zuschauen, hätte das auswirkungen auf die inhalte. vermutlich wird also das fernsehen in zukunft noch schlimmer werden.

und da in öffenlichen räumen das rauchen (hoffentlich) immer weiter eingeschränkt beziehungsweise ganz verboten wird, könnte auch der zigarettenkosum vor dem fernseher steigen - mögliche kinder, andere mitbewohner und haustiere natürlich ignorierend.
paraflyer - 2006-12-29 17:46

Die Jungs und Mädels vom Radio haben in der Tat immer mehr um Zuhörer zu kämpfen. Ich sehe es ja schon an mir, der vom Dauer- zum Kein-Radio-Hörer mutiert ist. Podcasts bestimmen die Zeit im Auto oder anderswo, um mich zu informieren. Musik aus der Konserve interessiert mich auch nicht so sehr.

Ich glaube gar nicht mal, daß das Fernsehen schlimmer werden würde, wenn die Film- und Werbeindustrie wüsste, was die Zuschauer im heimeligen Wohnzimmer schauen und was nicht. Im Moment ballert sie ja umher (Werbung, neue Film- und Serienformate, usw.) und hofft ein Publikum zu finden.

Kann mir vorstellen, daß es später etwas gezielter wird - die Sendeformate und Werbung decken dann das Verhalten der Masse ab. Vielleicht würde es dann mehr Waschmittelwerbung geben, weil viele Hausfrauen/-männer zuschauen, aber oben angesprochene Gerichtssendungen wegfallen, weil's kaum einer schaut - oder umgekehrt.

Auf längere Sicht werden wohl die Nischenprogramme und -ausstrahlungen wegfallen, weil sie werbetechnisch irrelevant geworden sind. Die Dritten, Arte, Kulturkanäle...und wer weiß was noch!?

Das mit dem Rauchen ist ein ständiges Hin- und Her - ich verliere langsam den Überblick. Man sollte eine Droge erfinden, die man für sich genießen kann wo man geht und steht, ohne andere damit zu nerven oder zu beeinflussen.

Achso, gibt es ja schon zum Teil. Internet, iPods und Konsorten - leider ohne diese berauschende Wirkung. emoticon
7an - 2006-12-29 18:14

Droge auf Abruf, oh je. Eigentlich gibt es ja dank Endorphinen kleine Glücksmomente, die den Menschen Dinge tun lassen, die er mag - weil sie sich gut anfühlen. Wäre fatal eine Standleitung zu legen. Dann wäre die Unterschicht dauerbreit und noch verlorener.

Trackback URL:
https://jan.twoday-test.net/stories/3115705/modTrackback



Neuester Kommentar

Danke
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
7an - 2013-10-10 15:08
Kein Interesse
Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

Suche

 



arbeitsprozesse
das schreiben
der autor
der journalismus
digitale welt
diplomtagebuch
freie presse
fundsachen
gedanken
journalismus-studium
medienbeobachtungen
meinung
panorama
persönliches
poeten
reisenotizen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development