Ein ruhiges Lädchen
Aus: "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, Rainer Maria Rilke
Manchmal gehe ich an kleinen Läden vorbei in der rue de la seine etwa. Händler mit Altsachen oder kleine Buchantiquare oder Kupferstecher mit überfüllten Schaufenstern. Nie tritt jemand bei ihnen ein, sie machen offenbar keine Geschäfte. Sieht man aber hinein, so sitzen sie, sitzen und lesen, unbesorgt; sorgen sich nicht um morgen, ängstigen sich nicht um ein Gelingen, haben einen Hund, der vor ihnen sitzt, gut aufgelegt, oder eine Katze, die die Stille noch größer macht, indem sie die Bücherreihen entlang streicht, als wische sie die Namen von den Rücken.
Ach, wenn das genügte: ich wünschte manchmal, mir so ein volles Schaufenster zu kaufen und mich mit einem Hund dahinerzusetzen für zwanzig Jahre.
Nicht nur du, Rainer.
Manchmal gehe ich an kleinen Läden vorbei in der rue de la seine etwa. Händler mit Altsachen oder kleine Buchantiquare oder Kupferstecher mit überfüllten Schaufenstern. Nie tritt jemand bei ihnen ein, sie machen offenbar keine Geschäfte. Sieht man aber hinein, so sitzen sie, sitzen und lesen, unbesorgt; sorgen sich nicht um morgen, ängstigen sich nicht um ein Gelingen, haben einen Hund, der vor ihnen sitzt, gut aufgelegt, oder eine Katze, die die Stille noch größer macht, indem sie die Bücherreihen entlang streicht, als wische sie die Namen von den Rücken.
Ach, wenn das genügte: ich wünschte manchmal, mir so ein volles Schaufenster zu kaufen und mich mit einem Hund dahinerzusetzen für zwanzig Jahre.
Nicht nur du, Rainer.
7an - 2007-01-09 23:25