header_neu

gedanken

Samstag, 16. September 2006

Die alte Karre meines Kumpels

Damals in der Gymi-Zeit bin ich immer gemeinsam mit nem Kumpel zur Schule gefahren. Am besten war es immer, morgens von ihm mit seiner alten rostigen Schüssel abgeholt zu werden. Ich hab dann meinen Army-Rucksack geschnappt und mich in die abgewetzten, staubigen Polster des Beifahrersitzes geworfen. Oft liefen Songs aus den 70ern. Creedance Clearwater Revival mit Bad Moon Rising zum Beispiel. Die Anlage aufgerissen sind wir dann durch den grauen Morgen zum Unterricht geschüsselt. Geile Zeit.

PS: Nein, ich hänge nicht nur den ganzen Tag in Erinnerungen, man kann sie aber besser bloggen als neue Ereignisse, weil sie mit den Jahren noch reifen.

Sonntag, 10. September 2006

Neue gute alte Zeiten

Habe vorhin beim Radfahren mit meiner Mom einen früheren Kumpel in der Feldmark gesehen. Glaube ich zumindest. Er war recht weit entfernt. Wir haben schon lange keinen Kontakt mehr.

Als mir in den Sinn kam, dass wir uns vor sieben Jahren kennen gelernt haben, bin ich erschrocken. Sieben Jahre. Ich hielt diese Zeitspanne für unmöglich. Doch dann überlegte ich, was alles bis jetzt passiert ist - erinnerte mich, an die ganzen Episoden der vergangenen Jahre.

Dabei kommen mir jeweils immer nur wenige Szenen in den Kopf. Zum Beispiel das erste Studienjahr: Ich wohnte in diesem kleinen Appartement, in dieser Mietskaserne. Und ich hatte immer dieses aufregende, leicht beklommene Gefühl, wenn ich Samstag nachts alleine weg ging. Die Schnürlederhose knirschte im Flur. Am Tag drauf lag ich bis abends im Bett und schaute Star Trek. Danach zur Tanke, arbeiten. Entspannte Zeit. Episoden über Episoden. Jede war aufregend.

Ich glaube, je älter ich werde, desto mehr staune ich über die verstrichene Zeit. Doch ich trauere ihr nicht nach, auch, wenn ich mittlerweile nicht mehr jedem nächsten Geburtstag entgegen fiebere.

Wie seltsam es sich anfühlt. Es ist noch viel mehr da, als das sich Verlieren in Erinnerungen. Neugier. Es fühlt sich an, als lägen spannende Zeiten voraus. Aufbruch, Umbruch, Erkundungen, neue Erfahrungen. Neue gute alte Zeiten.

Samstag, 2. September 2006

Stolze neue Welt

Schaue gerade eine Folge von The Next Generation. In dem Teil werden finale Kandidaten für die Sternenflotten-Akademie getestet. Es wird deutlich: Ein Offizier muss ein leuchtendes und hehres Vorbild sein - wie jeder andere Soldat - denn das sind sie - in der Flotte. Natürlich hat das träumerische Star Trek (lieber entdecken statt kämpfen) kaum etwas mit dem realen Soldatentum gemein. Doch wie groß der Unterschied ist, wird einem erst bewusst, wenn man weiß, dass die USA mittlerweile auch vorbestrafte Menschen in die Armee aufnehmen. Keine Ladendiebe sondern Vergewaltiger. Was dabei heraus kommt, wurde neulich sehr deutlich bei ARD Panorama präsentiert. Stolze neue Welt.

Mittwoch, 30. August 2006

Freizeit! Bildung! Absturz?

"Sie haben zuviel Freizeit - Ihre Erziehungsberechtigen" Oder wie sieht's aus? Wo stecken eigentlich gerade alle? Die Messenger bleiben leer, Telefone tot. Alle im Urlaub, hm?

Nun ja, kann nicht jeder Hospitanzen von morgens bis nachts machen wie ich. Was mich zu dem anderen Thema bringt, welches mich beschäftigt. Berufliche Aussichten von Studenten und Akademikern. Wohin entwickelt sich eigentlich die Arbeitswelt?

Wenn man kompetent und symphatisch ist, findet man bestimmt immer irgend einen passablen Job. Ich denke, da ja nicht so pessimistisch wie andere. Aber wie schaut's denn mit den richtig guten Jobs für längere Zeit aus? Nicht für ein Leben lang sondern ab fünf Jahren. Werden die nur noch für die sogenannte Elite frei gehalten?

Und darf man über die Zustände, wenn sie denn schlecht sein sollten, jammern? Oder ist das zu kleingeistig, weil es viele Menschen in allen Epochen der Geschichte schwer hatten und es insgesamt weltwirtschaftlich eh bergauf geht?

Aber noch viel wichtiger: Und wo stecken eigenlich die wirklich netten Frauen in München?

Mittwoch, 12. Juli 2006

Nachtmomente

Ein leichter Wind tänzelt durch die Balkontür herein. Die Uhr tickt unterschwellig. Grillen zirpen draußen. Lüfterrauschen vom Computer. Die Tasten klackern unter den Fingern. Innehalten. Eine unbestimmte Zeit verstreichen lassen. Im Moment verweilen. Als hätte er kein Anfang und kein Ende. Könnte die Nacht nur ewig dauern. Ewig für einen Moment.

Sonntag, 9. Juli 2006

Zidane ist gegangen ...

... aber seine Wut hat die Mannschaft geerbt. Sicher hat Zidane die Beherrschung verloren. Doch es ist dieser Rest an Unkontrolliertheit, an Unberrschbarkeit, die solche entschlossenen Charaktere auszeichnet. Es war der Abschied eines Kämpfers.

Samstag, 1. Juli 2006

Vive la France!

Endlich müssen auch mal diese erfolgsverwöhnten Latino-Boys nach Hause fahren. Es ist auch eine WM der Gerechtigkeit.

Samstag, 13. Mai 2006

Ein Morgen, der nicht endet

Heute ist einer dieser Tage, an denen der Morgen nicht endet. Der Tag verkriecht sich im Bett, die Kaffetasse wird nie leer und aus der Stereoanlage wabern rauchige Stimmen.

Während ich also "Black Horse and the Cherry Tree" von KT Tunstall und "Wish you were Here" von Pink Floyd höre, beschleicht mich die Furcht, dass geschriebene Worte niemals so gut sein können, wie gesungene - vor allem meine eigenen nicht. Gut, dass mein Kaffee nicht leer wird.

Donnerstag, 4. Mai 2006

1985

Es war Sommer. Ich stand an der staubigen Hofeinfahrt - beinahe ein Feldweg - und sinnierte vor mich hin. Wir wohnten damals noch zur Miete. Im Haus meiner Großtante. Sie oben, wir unten. Keine Stadtwohnung, sondern eine mit Wiese, Schaukel und einem Gartenschuppen aus beinahe schwarzem Holz. Über mir blitzte das Sonnenlicht durch die Baumwipfel. Ich verharrte in diesem Augenblick und dachte: "Scheiße Jan, jetzt bist Du schon fünf Jahre alt."

Freitag, 31. März 2006

März

Morgen ist der März schon wieder vorbei. Mein Geburtstagsmonat. Dieses Jahr war der März recht ereignislos und auch ansonsten eher trist. Ich verneige mich trotzdem vor ihm, dem Monat der geistreichen Taugenichtse.

Nachtrag vom 7. April: Wie das immer ist mit der Wertung. Eine Frage des Blickwinkels. Nein, ereignislos war der März wirklich nicht. Er war voller Melancholie und Sehnsucht und auch sie waren schön. Der März war aber auch ein Monat der Erkenntnis und der Heilung. Heilung von Wunden, die es gar nicht hätte geben dürfen. Wunden, die die Enttäuschung gebar. Sie widerrum wuchs nicht auf vollends realen Begebenheiten. Die Erkenntnis. Doch wo endet die Virtualität und wo beginnt die Realität?


Neuester Kommentar

Danke
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
7an - 2013-10-10 15:08
Kein Interesse
Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

Suche

 



arbeitsprozesse
das schreiben
der autor
der journalismus
digitale welt
diplomtagebuch
freie presse
fundsachen
gedanken
journalismus-studium
medienbeobachtungen
meinung
panorama
persönliches
poeten
reisenotizen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development