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Freitag, 24. Dezember 2010

Eßlinger Zeitung bringt etwas durcheinander

Nicht nur Weihnachten kommt immer völlig überraschend. Wer findet den Fehler auf der Titelseite der Weihnachtsausgabe der Eßlinger Zeitung? Ich jedenfalls wünsche meinen Leser ganz klassisch ein fröhliches Weihnachten und einen guten Rutsch!



Foto: Ulrich Goll

Samstag, 18. Dezember 2010

Larry King: Abschied von einer Legende

"Erst nachdem das Licht ausging, ein einzelner Spot auf Larry Kings Mikrofon verweilte, sah man den Moderator im Schatten die Hand über die Augen legen." Eine Ära ist zu Ende. Larry King ist weg. [mehr auf FR-online.de ...]

Freitag, 17. Dezember 2010

Audioslideshow über Deutschen Reporterpreis

Auf der Seite des Reporterforums oder direkt auf Vimeo gibt es eine wirklich schöne Audioslideshow über den Deutschen Reporterpreis 2010. Einbinden lässt sie sich hier leider nicht, weil twoday immer noch kein iframe unterstützt.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Reise-Ressort der SZ überrascht (2)

Die SZ überrascht erneut mit einem Reise-Aufmacher. Großes Foto über die ganze obere Seitenhälfte, ein Taxi in der New Yorker Nacht. Kann man sich als Poster aufhängen. Titel: "Freunde der Nacht - Acht Städte im Taxi: Wer einen fremden Ort erleben will, muss nur einsteigen. Und einen guten Fahrer haben." Es folgen kurze Texte aus Shanghai, Kalkutta, Hamburg, Bratislava, Cairns, Caracas, Jinka, Damaskus. Schöne Idee.

Zuletzt überrascht worden war ich von einem Reise-Stück über New Yorker U-Bahnen. Das Auto-Ressort überraschte mit einem Portrait über einen außergewöhnlichen Motorradtuner aus Los Angeles.

Eigentlich erwarte ich im Reise-Teil einer Zeitung keine guten Texte. Kein Wunder, wo doch kaum noch eine Tageszeitung eine eigene Reise-Redaktion hat. Alles outgesourct oder zumindest kaputtgespart. Insofern bin ich immer wieder überrascht, doch Mal einen richtig schönen Text in der Reise, oder eben auch im Auto-Ressort, zu lesen. Auch als Journalist bekomme ich in solchen Momenten durchaus Lust, doch mal einen Text für ein Reise-Ressort zu schreiben.

Samstag, 11. Dezember 2010

Thomas Gottschalk verteidigt gefährliche Wetten

Nach dem Unfall von Samuel Koch bei "Wetten, dass ...?" wird viel über die Zukunft der Sendung geredet. Immer hört man aber, es müsse erst alles geprüft und untersucht werden, bevor man irgendwas entscheiden könne. Das erinnert mich an die Loveparade. Bei vielen Unfällen sagen die Verantwortlichen erstmal, man müsse alles prüfen. Damit ersparen sie sich ein Schuldeingeständnis beziehungsweise ein Abstreiten aller Schuld.

Auch Thomas Gottschalk sowie der ZDF-Intendant Markus Schächter und der ZDF-Programmchef Thomas Bellut sagen, es müsste erst mal alles geprüft werden.

Muss es das? Führen wir uns den Stunt noch mal vor Augen. Ein junger Student mit Nebenberuf Stuntman läuft mit Sprungfedern auf ein auf ein ihn zufahrendes Auto zu. Mit einem Vorwärtssalto will er über das Auto springen. Bei manchen, aber nicht allen "Wetten, dass ...?"-Wetten gibt es Risiken. Bei einem Stunt immer. Samuels Kochs Wette zeichnet sich dadurch aus, dass das Risiko seiner Wette zugleich die eigentliche Herausforderung ist. Koch musste es schaffen über die immer größer werdenden Autos zu springen, ohne beim Salto mit dem Hinterkopf von dem Auto erfasst zu werden. Der Unfall war also nicht nur ein Unfall, sondern das einzuplanende Scheitern. Samuel Koch musste seinen Unfall einkalkulieren. Um das zu Verstehen, muss man kein Stuntman sein.

Thomas Gottschalk sagt nun gegenüber dem Spiegel: "Wenn ich gedanklich alle 'Wetten, dass..?'-Sendungen durchgehe, die ich in 23 Jahren moderiert habe, bestand womöglich in mehr Fällen Lebensgefahr, als es mir aus heutiger Sicht lieb sein kann." Soviel zu seiner Selbstkritik. Dann sagt Gottschalk: "Jedes Ski- oder Formel-1-Rennen halte ich für tausendmal gefährlicher als das, was bislang bei uns zu sehen war. Für mich ist jeder Snowboard-Sprung ein potentieller Suizidversuch."

Das sagt viel über Gottschalk aus. Jeder Snowboard-Sprung ein potentieller Suizidversuch? Das ist wirklich lächerlich. Und der Formel-1-Vergleich? Vor Jahrzehnten war die Formel-1 außer Frage lebensgefährlich. Jede Fahrt. Heute prallen die Autos mit 200 Stundenkilometern in einen Reifenstapel, doch die Fahrer steigen unverletzt aus ihren Monocoque-Cockpits.

Gottschalks Vergleich soll die Wette von Samuel Koch und Wetten, die ähnlich gefährlich sind, entschuldigen, ja legitimieren. Thomas Gottschalk ist also entweder egal, wenn Menschen ihre Gesundheit in seiner Show ernsthaft riskieren oder er nimmt es zugunsten der Show in Kauf. Wenn die anderen Verantwortlichen beim ZDF auch so denken, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis Gottschalk wieder fragen wird: "Weh getan?"

Freitag, 3. Dezember 2010

Studiengang Online-Journalismus bringt kaum Journalisten hervor

Auf Xing gibt es eine Alumni-Gruppe meines ehemaligen Studienganges Online-Journalismus an der Hochschule Darmstadt. Einige Absolventen des Studienganges Wissenschaftsjournalismus sind auch darunter. 129 Mitglieder hat die Gruppe. Das müsste etwas mehr als die Hälfte der Absolventen sein. Von den 129 Diplom-Online-Journalisten arbeiten 20 als Journalisten - wenn man ernsthafte Maßstäbe anlegt. Drei von den 20 davon arbeiten ganz oder teilweise im Print-Journalismus.

In Darmstadt muss man im Hauptstudium zwischen den Schwerpunkten Online-Journalismus und Online-PR wählen. In meinem Jahrgang hatten 13 von 32 Journalismus gewählt. 40 Prozent entschieden sich für den Journalismus. Von den bisherigen Absolventen, die in der Gruppe erfasst sind, arbeiten weniger als sieben Prozent als Journalist. Die Ausbildung war spannend und interessant, durch die Zahlen werden die Inhalte nicht schlechter, aber man muss sich fragen, ob der Studiengang den Begriff "Journalismus" zu recht im Titel führt.

An der Universität Dortmund soll laut dem Gründungs-Professor Ulrich Pätzold ein Großteild der Absolventen als Journalist arbeiten. Von meinen elf Mit-Absolventen der Reportageschule arbeitet, soweit ich weiß, nur eine halbtags in der PR, die anderen im Journalismus.

Dass Darmstadt verhältnismäßig wenig Journalisten hervorbringt, muss also auch etwas mit der Ausbildung zu tun haben. Ein wichtiger Faktor ist sicherlich, dass man im Hauptstudium den Schwerpunkt PR wählen kann. Manche entscheiden sich nur deshalb für das Studium. Aber wäre es besser, würde in Darmstadt ausschließlich journalistisch ausgebildet werden? Es muss ja niemand, der nicht möchte, PR-Kurse belegen. Und ganz nebenbei hat das Studium mit PR-Schwerpunkt unter Professor Thomas Pleil einen guten Ruf (wie auch die Textausbildung unter Professorin Friederike Herrmann). Dass die Darmstädter Absolventen notgedrungen in der PR arbeiten, aber eigentlich lieber Journalisten wären, den Eindruck habe ich jedenfalls nicht. Man kann somit nicht sagen, dass der PR-Schwerpunkt die Studenten verführt. Es möchten einfach mehr Studenten PR als Journalismus studieren. Das ist die ganze Wahrheit. Trotzdem wäre es gut, wenn Darmstädter Absolventen mit Schwerpunkt PR einen anderen akademischen Titel als die Journalisten bekämen. Diplom-Online-Public-Relations-Manager oder etwas ähnliches. Aber das scheitert vermutlich am Hochschulrecht.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

SZ mit russischem Amtsblatt

Der Süddeutschen Zeitung lag heute das Zeitungsblättchen Russland Heute bei. Ab sofort einmal jeden Monat. Die Beilage liegt, jeweils in der Landessprache, elf Zeitungen bei, unter anderem der Washington Post, El País und La Repubblica. Das Mutterblatt von Russland Heute heißt Rossijskaja Gaseta und ist nach eigenen Angaben die größte überregionale Zeitung Russlands. Sie ist aber auch das offizielle Amtsblatt der russischen Regierung. Im Blatt selber heißt es, man sei unabhängig. In der Tat gibt es in der ersten Beilage einen kritischen Artikel über ein umstrittenes Moskauer Autobahnprojekt. Für den Bau soll Wald abgeholzt werden. Zuletzt wurde der Kommersant-Reporter Oleg Kaschin halb tot geschlagen, weil er kritisch über den Bau berichtet hatte. Trotz des kritischen Artikels in Russland Heute bleibt die Frage, warum ein russisches Amtsblatt, das Beteuerungen und kritische Artikel hin oder her, ein Verkündungsorgan der russischen Regierung ist, der Süddeutschen Zeitung beiliegt.

Sonntag, 28. November 2010

Die Pest des Internets: Online-Werbung

Es ist schizophren. Als normaler Internetbenutzer, der nicht wahnsinnig werden möchte, benutze ich einen Werbeblocker. Diese blinkende, sich über den ganzen Bildschirm ausbreitende, mit Ton versehene Werbung ist einfach unerträglich. Die Pest des Internets. Gleichzeitig werden damit Einnahmen generiert, die indirekt mein Gehalt als Online-Journalist finanzieren. Schöner wird diese Werbung dadurch aber auch nicht.

Die Werbetreibenden sollten den Mut haben, auf ruhige Online-Werbung zu sezten. Schöne Bilder, vielleicht mit dezenter Animation beim Mouse-Over, mehr nicht. Im Print gibt es wunderschöne Werbung. Ich finde die ein oder andere Print-Werbung sogar richtig ästhetisch. Online-Werbung hingegen ist fast per se abschreckend. Die Werber graben sich mit ihrem Jahrmarkt-Geblinke selber das Wasser ab, und indirekt auch dem Journalismus.

Donnerstag, 25. November 2010

Gabriel Grüner-Stipendium: Erinnerung an einen Reporter

Im Sommer 1999 ist der Stern-Reporter Gabriel Grüner für den stern unterwegs und berichtet über die ersten Tage des Friedens im Kosovo. Seine Frau, schwanger im sechsten Monat, trifft eine Freundin in einem sonnigen Café an der Hamburger Alster, er trifft seine Mörder. Auch der Fotograf Volker Krämer und der Übersetzer Senol Alit kommen am 13. Juni 1999 am Dulje-Pass ums Leben.

Die Reporter-Agentur Zeitenspiegel gründete ein Stipendium, das nach Gabriel Grüner benannt ist. Es stellt Reportern Geld für Reportagen zur Verfügung, die sonst nicht zu finanzieren wären. Das Stipendium soll die Erinnerung an Grüner am Leben erhalten.

Auch in Grüners Südtiroler Heimatort Mals hält man die Erinnerung an den Reporter lebendig. Ein Radiobeitrag erzählt die Geschichte Grüners, des Stipendiums und berichtet über das jünste Ergebnis des Grüner-Stipendiums 2010, das die Zeitenspiegel-Reportageschul-Absolventin Amrai Coen nach Mexiko geführt hat. Sie erzählt, wie ein Mexikaner nach Jahren unerlaubten Aufenthalts und Arbeit in den USA wieder nach Hause kommt.

Den sehr guten und ausführlichen Radiobeitrag kann man sich auf der Seite der Agentur Zeitenspiegel anhören und herunterladen.

Mittwoch, 17. November 2010

Übertaktet

Meine journalistische Generation kennt oftmals nichts anderes als das hektische und ausschließliche Produzieren. Wenn dann plötzlich Zeit da ist, dann staunt die Generation und weiß gar nicht, was damit anzufangen. Sie hat das hohe Gut, Muße für den Journalismus zu haben, nie wirklich kennengelernt. Qualität kennt sie nur als schizophrenen Begriff: Umso stärker die Geschäfts- und Verlagsführer sparen, desto größer soll sie werden.


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Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
7an - 2013-10-10 15:08
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Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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